System der Unfreiheit

In den vergangen Monaten beherrschte die von Innenminister Schäuble vorgeschlagene Online-Durchsuchung die öffentliche (Internet-) Diskussion. Sie ist nur eine der vielen Maßnahmen, die im Zuge des „Kriegs gegen den Terrorismus“ unser aller Sicherheit erhöhen sollen, dabei unsere Freiheit aber immer mehr einschränken. Neben neuen „Anti-Terror-Gesetzen“, der Vorratsdatenspeicherung, der zunehmenden Verbreitung von Videoüberwachung (inklusive Gesichtserkennung) und Funkchips beunruhigt auch die geplante Online-Durchsuchung mit dem sogenannten „Bundestrojaner“ die deutsche Internetgemeinde stark. Und das mit Recht. Der Gedanke, dass der heimische Computer und alles, was man damit tut, rund um die Uhr überwacht werden könnte, bereitet vielen – gerade in Zeiten, in denen der Computer immer mehr Raum in unserem Leben einnimmt – große Sorge. Denn im Gegensatz zu einer richterlich genehmigten Hausdurchsuchung erfahren die Betroffenen erstmal nichts von der Durchsuchung und dass sie im Fokus der Ermittler stehen. Auf diese Weise dringen die Ermittler Wochen oder sogar monatelang immer tiefer in die Privatsphäre der Betroffenen ein.

Zwar soll die Online-Durchsuchung nur wenige Male im Jahr und nur bei „Terror-Verdächtigen“ angewendet werden, doch schon jetzt werden Rufe laut, sie auch gegen organisierte Kriminalität und Kinderpornographie einzusetzen. Auch andere Beispiele zeigen, dass einmal eingeführte Maßnahmen mit minimalem Anwendungsbereich recht bald ausgeweitet werden, sobald sie etabliert und akzeptiert sind. So sollen z.B. die Daten der Maut-Erfassung zu Fahndungszwecken verwendet werden. Der § 129a zur Bildung terroristischer Vereinigungen wird zunehmend auf unbescholtene Bürger, wie z.B. Mitglieder der linken Szene oder Wissenschaftler angewendet. Außerdem operiert die Bundeswehr ohne Rechtsgrundlage im Inland gegen Globalisierungsgegner zum G8-Gipfel. Vor diesem Hintergrund scheint auch ein breiterer Einsatz der Online-Durchsuchung bis hin zur Überwachung von Urheberrechtsverletzern in Zukunft wahrscheinlich.

Die bloße Möglichkeit, dass wir mit Hilfe unseres Computers überwacht werden könnten, erzeugt eine Atmosphäre der Angst und stellt einen tiefen Eingriff in den privaten Bereich unserer Lebensgestaltung dar. Unsere Freiheit wird eingeschränkt, wenn wir nicht mehr selbst entscheiden können, wer welche unserer privaten Informationen erhalten kann. Dabei ist es unerheblich, ob wir letzten Endes einmal persönlich betroffen sind oder nicht. Denn schon die Möglichkeit, dass sich jemand ohne unser Wissen Zugang zu Informationen, die wir ihm nicht gegeben hätten, verschaffen kann, verletzt unser Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Viele Menschen, auch solche, die meinen, dass sie nichts zu verbergen haben, sind aus verschiedensten Gründen nicht bereit, dem Staat diese Befugnis einzuräumen. Und das, obwohl die Online-Durchsuchung hoffentlich an enge rechtsstaatliche Vorgaben geknüpft werden wird.

Umso verwunderlicher ist es, dass fast alle dieser Kritiker an anderer Stelle ihre Freiheit schon lange aufgegeben haben und sich diesem Umstand oft nicht einmal bewusst sind. Sie wollen nicht, dass der Staat, der eigentlich nur im Interesse seiner Bürger handeln sollte, die Möglichkeit bekommt, ihre täglichen Computer- und Internetaktivitäten zu überwachen. Gleichzeitig aber räumen sie, völlig freiwillig und ohne Zwang, unzähligen Firmen und Einzelpersonen, die sich nicht dem Allgemeinwohl verschrieben haben, genau diese Möglichkeit ein. Doch damit nicht genug. Sie ermöglichen nicht nur Anderen diese Überwachung, sondern geben ihnen zusätzlich auch noch die volle Kontrolle über ihren Computer und ihre anderen elektronischen Helfer.

Dies tun die meisten Menschen, indem sie unfreie Software benutzen, Software, die ihre Freiheit nicht respektiert. Man kann sie sich wie den „Bundestrojaner“ vorstellen: Programme auf unserem Computer, von denen wir nicht wissen, welche Informationen sie sammeln und wohin sie sie schicken. Im Unterschied zum „Bundestrojaner“ und viel mehr im Sinne eines trojanischen Pferdes erfüllt unfreie Software meist auch noch einen von uns gewünschten Zweck, weswegen sie von Vielen installiert oder sogar gekauft wird. Beispiele hierfür sind Microsoft Windows und Office (Word, Excel, Outlook etc.) sowie Skype und Adobes Flash. Wer solche Programme verwendet, hat den eigenen Computer nicht mehr vollständig unter Kontrolle. Stattdessen sind es die Hersteller dieser Programme, die die Kontrolle haben und bestimmen, was wir mit unserem Computer tun dürfen bzw. können und was nicht. Dies liegt daran, dass jedes unfreie Programm meist Zugriff auf unseren ganzen Computer hat und nur genau das tut, was sein Hersteller vorgesehen hat. Es ist uns nicht möglich, das Programm noch etwas anderes Nützliches tun zu lassen oder seine Funktionalität unseren speziellen Bedürfnissen anzupassen. Auch nicht vorgesehenen Funktionen, wie Fehlern oder Sicherheitslücken, sind wir hilflos ausgeliefert und bei ihrer Behebung auf die Gnade des Herstellers angewiesen. Ein noch weitaus größeres Problem stellen die Funktionen unfreier Programme dar, die wir gar nicht haben wollen, die wir auch nicht loswerden und von denen im schlimmsten Fall noch nicht einmal jemand weiß. Diese Funktionen existieren. Sie geben den Herstellern die Möglichkeit, unseren Computer und seine Benutzung auch unbemerkt zu überwachen und zu kontrollieren.

Vielleicht denkt man jetzt: Die meisten Hersteller unfreier Software verfolgen kommerzielle Interessen, und es wäre doch schlecht für das Geschäft, wenn sie ihre Möglichkeiten zur Kontrolle zu sehr ausnutzen und missbrauchen würden. Doch wer einmal Macht hat, wird sie eines Tages auch nutzen, erst recht, wenn man damit eigene Interessen durchsetzen kann. Die Geschichte hat dies bereits vielfach bestätigt. Die Hersteller nutzen ihre Kontrolle über unsere elektronischen Helfer und damit über einen wachsenden Bereich unseres alltäglichen Lebens zunehmend gegen unsere Interessen aus. So enthält zum Beispiel immer mehr Software ein Digitales Restriktionen Management (DRM), das die vollständige Kontrolle über viele unserer Dateien verwaltet und an noch mehr Personen und Unternehmen verteilt. Diese bestimmen dann, welche Dateien wir wann und wie oft lesen, kopieren und abspielen dürfen. Besonders beliebt ist es inzwischen geworden unseren Zugriff auf Musikdateien zu beschränken, aber auch Filme und elektronische Bücher werden zunehmenden unserer Kontrolle entzogen. Wenn man zum Beispiel mit Microsofts MP3-Player „Zune“ Musik austauscht, die bisher noch nicht vom Digitalen Restriktionen Management erfasst wurde, wird die Musik beim Empfänger automatisch in das DRM eingegliedert und seiner Kontrolle entzogen. Er kann sich die Musik dann nur drei Mal und nur innerhalb der ersten drei Tage anhören und kann nichts dagegen tun. Erst kürzlich erhielt Microsoft ein Patent, dass es ihnen erlaubt, die Festplatte der Benutzer von Windows zu durchsuchen und an den gefundenen Inhalt angepasste Werbung einzublenden, sowie den Werbelieferanten darüber im einzelnen zu informieren. Schon länger ist bekannt, dass Microsoft Windows XP und noch in viel stärkerem Maße Windows Vista seine Nutzer ausspioniert und regelmäßig gesammelte Informationen ungefragt über das Internet versendet. Selbst die unverbindliche Datenschutzerklärung von Windows Vista macht daraus keinen Hehl und mit der seitenlangen Lizenzvereinbarung stimmt man dem unwissend zu.

Dies waren nur einige wenige der bekannten Beispiele, wie die Programmierer unfreier Software ihre Kontrolle bereits nutzen. Diese Beispiele beschränken sich nicht nur auf Microsoft, auch wenn dieses Unternehmen bei seiner Machtausübung bisher eine Vorreiterrolle einnimmt. Ein weiteres großes Problem unfreier Software allgemein ist, dass es unmöglich ist, ihre genaue Funktionsweise herauszubekommen. Niemand weiß, was diese Programme eigentlich tun, ob sie nur das tun, was sie tun sollen und wie sehr sie ihre Macht über unsere Computer wirklich ausnutzen. Oft ist es nur Zufall, dass Programmverhalten, welches nicht im Interesse der Nutzer liegt, auffällt. So wurde beispielsweise kürzlich bekannt, dass Microsofts Windows ohne die Nutzer zu fragen oder zu benachrichtigen Updates über das Internet einspielt und sich damit selbst verändert. Mit dieser Technik ist es allen Herstellern unfreier Software und nicht nur Microsoft jederzeit möglich, weitgehend unbemerkt ihre Software auf unseren Computern zu verändern, zusätzliche ungewollte Funktionen einzubauen und ihre Interessen noch besser – eventuell sogar selektiv – durchzusetzen.

Man könnte auf die Idee kommen, dass man ja einfach andere unfreie Software benutzen kann, wenn bekannt wird, dass sich ein bestimmtes Programm zu dreist verhält. Oft hat man sich aber so sehr an seine Programme und dessen verlockende Features gewöhnt, dass ein Wechsel schwer fällt. Außerdem löst man damit das Grundproblem nicht, wenn man wieder unfreie Software, nur diesmal eine andere, benutzt. Denn man gewinnt keine Freiheit hinzu, sondern begibt sich nur unter die Kontrolle eines anderen, der seine Macht, wenn man Glück hat, etwas weniger ausnutzt. Frei zu sein bedeutet hier nicht, zwischen verschiedenen Herrschern wählen zu können, sondern gar nicht beherrscht zu werden.

Unglücklicherweise haben wir Verbraucher oft nicht einmal mehr die Wahl, welche Software wir einsetzen. Unsere Handys, MP3-Player und Internetrouter werden zunehmend gegen uns geschützt. Sie machen es uns unmöglich auf ihnen andere, oft bessere und unseren Wünschen eher entsprechende, Software zu betreiben. Computer werden standardmäßig mit unfreien Betriebssystemen ausgeliefert, die wir mitbezahlen und benutzen müssen, weil die Hersteller meist nur eingeschränkte Hardware-Treiber herausgeben.

Die neuste Hardware enthält inzwischen so genanntes Trusted Computing (Video), das mit Signaturen und Verschlüsselung sicherstellen kann, dass unsere Computer nur noch mit der Software funktionieren, die von der Industrie genehmigt wurde und deswegen eigentlich „Treacherous Computing“ genannt werden sollte. Die Genehmigungen für Programme und Programmverhalten können über das Internet aktualisiert und sogar ganz entzogen werden, was uns noch mehr die Kontrolle und die Möglichkeit andere Software einzusetzen entzieht. Damit erledigen unsere privaten Computer nur noch die Aufgaben, die die Hersteller erlauben und nicht mehr notwendigerweise die, die wir selbst gerne ausführen würden.

Wieso aber hat eine solche Technik, die so offensichtlich unseren Interessen zuwider läuft überhaupt eine Chance? Die Antwort dürfte vielen schon bekannt vorkommen: Erhöhung unserer Sicherheit. Denn die gleiche Technik, die uns daran hindern wird, selbst zu bestimmen, was unsere elektronischen Geräte tun, hindert (in der Theorie) natürlich auch jeden anderen daran, möglicherweise schädliche Funktionen auszuführen. Das Problem ist nur, dass bei fast allen Geräten jemand anderes für uns entscheidet, was schädlich ist und was nicht. Einige hypothetische Beispiele aus anderen Lebensbereichen erhöhen an dieser Stelle vielleicht das Verständnis: Man stelle sich vor, fast alle Waschmaschinen erlaubten uns nur ein bestimmtes, auf den ersten Blick harmloses Waschmittel zu verwenden und nur Kleidung einer bestimmten Marke zu waschen. Dabei stellt sich aber auf den zweiten Blick heraus, das dieses Waschmittel unangenehm riecht und die Kleidung auf der Haut kratzt. Ein anderes Beispiel könnte sein, dass unser Fernseher trotz hunderter möglicher Kanäle darüber entscheidet, welche Sendungen wir schauen dürfen und wie lange wir die Werbung ansehen müssen.

Genauso wie der Staat ganz langsam, schrittweise und für viele Bürger unbemerkt unsere Freiheit immer weiter einschränkt, nutzen auch immer mehr Softwarehersteller ihre Macht über unsere Computer zunehmend aus. Der fatale Unterschied liegt darin, dass wir, was unsere elektronischen Helfer angeht, unsere Freiheit bereits aufgegeben haben. Der Staat ist gerade erst damit beschäftigt, langsam die Möglichkeit von Kontrolle und Überwachung auf uns alle auszudehnen, während die Softwareindustrie schon einen gewaltigen Schritt weiter ist: Sie hat diese Möglichkeit längst und ist bereits daran, sie immer weiter zu nutzen und auszubauen. Es reicht hier nicht, darauf zu vertrauen, dass der Staat mögliche Angriffe von Dritten auf unsere persönlichen Freiheiten verhindern wird. Das Beispiel der aktuellen „Urheberrechtsreformen“ zeigt, dass der Staat der Industrie eher bei der Einschränkung unserer Freiheiten hilft, als dass er uns davor schützt. Vermutlich freuen sich einige Politiker sogar über all die neuen Überwachungsmöglichkeiten, die sich ihnen (und auch vielen anderen) in einer digitalen Zukunft mit unfreier Software bieten. Der beste Weg eine ausufernde Überwachung in einem Bereich zu verhindern, ist immer noch, die Möglichkeit zur Überwachung gar nicht erst zu schaffen!

Diejenigen, die immer noch nicht glauben, dass dies ein großes Problem ist, sollten einige Jahre in die Zukunft schauen. Bereits jetzt ist Software in vielen Bereichen unseres Lebens präsent. Sie steuert unglaublich viele Abläufe, mehr als uns bewusst sind, und wir werden zunehmend von ihr abhängig. 58 Prozent der Beschäftigten in Deutschland nutzen im Arbeitsalltag einen PC. Dort und auch in unseren Häusern und Wohnungen wird Software eine immer größere Rolle spielen. Nicht nur unser Computer, sondern auch unser Auto, unser Kühlschrank, unser Fernseher, neue Geräte, wie robotische Haustiere und nicht zuletzt unser ganzes Heim werden eines Tages von Software über das Internet gesteuert und kontrolliert werden. Wer die Software kontrolliert, wird auch all das und damit unser ganzes Leben kontrollieren.

Derzeit sind die meisten Menschen noch bereit sich dies gefallen zu lassen. Sie entscheiden sich damit für eine Zukunft, in der Überwachung und Kontrolle immer einfacher und selbstverständlicher werden. Dabei muss das nicht sein. Es steht in unser aller Macht, dies zu verhindern und die Kontrolle zurückzuerlangen. Mittlerweile gibt es – zumindest für den heimischen Computer – einfache und praktische Alternativen, die unsere Freiheit respektieren. Dazu gehört auch das freie Betriebssystem GNU/Linux, das vergleichbar gut und teilweise schon besser funktioniert als sein unfreies Pendant Windows. Ein Umstieg auf Freie Software bedarf vielleicht ein wenig Umgewöhnung, ist aber zunehmend problemlos möglich. Zumal alle sie auf ihrem Computer, ohne etwas zu installieren, ganz gefahrlos ausprobieren können.

Nicht nur für das Betriebssystem, sondern auch für alles andere, was man mit einem Rechner machen möchte (z.B. Surfen, Chatten, Email, Texte verfassen, Bildbearbeitung) haben Firmen, Stiftungen und Millionen Freiwillige auf der ganzen Welt zahllose freie Alternativen geschaffen. Diese Software wird in einem transparenten und demokratischen Prozess entwickelt, gewartet und ständig geprüft: Eine Direkt-Partizipation des Volks auf einer nicht politisch institutionalisierten Ebene. Es steht allen offen, sich an diesem Prozess zu beteiligen oder andere damit zu beauftragen. Auch so entstandene Freie Software kann natürlich Funktionen enthalten, die bestimmte Nutzer nicht haben möchten. Dies ist aber unproblematisch, weil es vergleichsweise einfach ist, solche Funktionen zu finden und es allen gestattet ist, sie zu entfernen. Es genügt, wenn solch eine Verbesserung nur einmal irgendwo auf der Welt vorgenommen wird, damit alle anderen davon profitieren. Denn Freie Software darf nicht nur legal weitergegeben, sondern auch verändert und in verbesserten Versionen verbreitet werden. Über das Internet werden so in sekundenschnelle auf spezielle Bedürfnisse zugeschnittene Versionen von Freier Software auf der ganzen Welt verbreitet. Dies ist ganz legal und geschieht ohne lästige Lizenzschlüssel oder Produktaktivierungen. Ähnlich verhält es sich mit Sicherheitslücken. Zwar gibt es diese in jeder Software, also auch in freier. Aber die Offenheit von Freier Software (Open Source Eigenschaft) macht es unabhängigen Sicherheitsexperten möglich, sie auf Herz und Nieren zu Prüfen. Auf Dauer wird Freie Software so immer sicherer und sicherer. Virenscanner und Firewall-Programme sind in freien Betriebssystemen für den Heimanwender deshalb bereits überflüssig. Dies ist unter anderem ein Grund, weshalb GNU/Linux so attraktiv für das deutsche Außenministerium und die Bundesagentur für Arbeit ist.

Doch nicht nur die Programmierer und Computerexperten tragen diese Gemeinschaft. Allein durch die schlichte Nutzung der freien Programme unterstützt man sie, indem man ihre Bekanntschaft erhöht und damit ihre Akzeptanz verbreitert. Darüber hinaus gibt es jedoch noch viele andere Möglichkeiten, sich aktiv für Freie Software einzusetzen. Alle können einen Beitrag leisten, z.B. indem sie sich in Organisationen engagieren, die sich auf politischer Ebene für Freie Software einsetzen, oder diese finanziell Unterstützen. Auch wer sich nicht so gut mit Computern auskennt, kann helfen, Freie Software für alle Menschen zu verbessern. Zum Beispiel kann man Übersetzungen und Anleitungen schreiben, oder Grafiken erstellen. Alternativ ist es möglich, die Entwicklung des eigenen Lieblings-Programmes aktiv mit einer kleinen Spende voranzutreiben. Aber auch Menschen, die weder Zeit noch Geld haben, können ihren Beitrag leisten, indem sie beim Kauf ihres nächstes Computers, Laptops, Handys o.ä. darauf achten, dass auf dem neuen Gerät ein freies Betriebssystem (wie GNU/Linux) läuft oder zumindest darauf laufen kann.

Das Beste aber, was jede einzelne Person tun kann und sollte, ist, anderen Menschen davon zu berichten, welche Gefahren in einer modernen Informationsgesellschaft von unfreier Software ausgehen und wie ungemein wichtig es ist, den Ausweg, den uns Freie Software bietet, zu nutzen.

7 comments

  1. Ein ganz treffender und wichtiger Artikel, vielen Dank für diese Kontribution!

    Hier noch ein paar weitere Links zu Beispielen, die klar machen, inwiefern proprietäre Software im Sinne der Überwachung unsere Freiheit einschränkt:

    * http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27258/1.html
    * http://www.heise.de/newsticker/meldung/103932
    * http://www.heise.de/newsticker/meldung/84955/

    Als weitere Ergänzung vielleicht noch der Hinweis: Warum freie Software eine Grundbedingung dafür ist, dass Software – welche zweifelsohne ja unser Leben immer mehr bestimmt – sich auf ihre
    Sicherheit überhaupt überprüfen lässt und man ihr nicht blind vertrauen muss,
    ist im Kapitel “Sicherheit”, Seite 361 von

    http://freie-software.bpb.de/Grassmuck.pdf

    meines Erachtens sehr treffend dargelegt.

  2. Sehr schöner Text, und obwohl er so lang ist, hab ich es sogar geschafft ihn ganz durch zu lesen.

    Du hast mit deinem text vollkommen recht, und das schlimmste daran ist die Monopolstellung der unfreien Software. Wenn unseren jüngsten in der Schule nur der Umgang mit unfreier Software beigebracht wird, dann erschwert dies einen späteren Wechsel.
    Gerade Bildungseinrichtungen sollten doch Interesse an kostenloser und guter Software haben. Ich denke hier steckt noch serh viel Potential.

    Ich selbst muss mich auch als Windows-Abhängiger outen. Auf meinem Lappi läuft zwar schon länger Ubuntu, aber auf meinem Desktop benötige ich irgendwie noch Windows…weil ich einfach zu lange dran gewöhnt bin. Shame on me :(

    Gruß
    Sebastian

  3. Ich hab leider nur den ersten Abschnitt geschafft. War mir zu schwierig und grammatisch fragwürdig. Zudem kenn ich die Leier ja auch schon. Jetzt mal ernsthaft: Für Killer Aufgaben braucht man Killer-Apps. Und für Killer-Apps braucht man Profi-Coder. Ohne Bill Gate’s “teufliche” Idee wäre die Software-Industrie nicht da wo sie heute ist. Freie Software ist toll und ich benutzte sie auch und ja, es gibt proprietäre Software, die böse dinge macht. Aber es ist doch hirnlos deswegen keine “nichtfreie” Software mehr benutzen zu wollen. Warum sich so beschneiden, wenn man das beste aus beiden Welten haben kann? Und Leute zu stressen weil sie windows benutzen ist dämlich und bringt die ganze freie software community in verruf. Also wenn du schon einen free software blog machst, dann schreib lieber darüber wie toll freie software, und nicht wie scheiße der rest ist…

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